Quelle: Indymedia > No BSC, 18.11.2025
Am Abend des 17. November 2025 haben antimilitaristische Aktivist*innen das Hotel Vienna House Andel’s in Berlin am Bahnhof Landsberger Allee aufgesucht und dort gegen die am 18. und 19. November in dem Hotel stattfindende sogenannte »Berlin Security Conference« protestiert. Mit blutroter Farbe am Eingang wurde aufgezeigt, dass die Konferenz für Krieg, Tod und Zerstörung verantwortlich ist.
Rüstungskonzerne wie Diehl Defence, Elbit Systems und Lockheed Martin gehören zu den Sponsoren. Vertreter*innen der Bundeswehr und von anderen Nato-Staaten und Politiker*innen wie zum Beispiel der deutsche Verteidigungsminister Pistorius nutzen die Konferenz, um die Militarisierung voranzutreiben. Sie wollen noch mehr Aufrüstung und schüren weltweite Kriege.
Mit einer Wandzeitung, die rund um das Hotel angebracht wurde, informierten die Aktivist*innen über die Hintergründe der Konferenz, die Ursachen von Kriegen und Perspektiven für eine friedliche und solidarische Welt. Außerdem wurden hunderte kleiner Flyer verstreut mit Slogans wie »Geld für den Kiez, statt Waffen für den Krieg«, »Keine Kriegskonferenz in unserer Stadt« und »Gegen den Krieg der Reichen!«.
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Text der Wandzeitung:
Krieg dem Krieg!
Am 18. und 19. November 2025 findet im Hotel Vienna House Andel’s am Bahnhof Landsberger Allee eine der größten Kriegskonferenzen Europas statt. Bei Champagner und Kaviar kommen all jene zusammen, die damit Unsummen an Geld verdienen – hochrangige Militärs, Rüstungsfirmen und Regeirungsvertreter*innen.
Auf der Konferenz wird Krieg geschürt. Unverhohlen wird von den wirtschaftlichen Interessen im Indo-Pazifik gesprochen, die militärisch durchgesetzt werden müssen. Mit Blick auf den Ukraine-Krieg wird gefragt, wann wohl Zeit ist für Artikel 5 des Nato-Vertrages, wann also offiziell in den Krieg eingetreten wird.
Bei der sogenannten »Berlin Security Conference« geht es im Gegensatz zu ihrem Namen nicht um unsere Sicherheit, sondern um die Aneignung von Rohstoffen und den Zugang zu Handelswegen und Absatzmärkten – für den privaten Profit der Kapitalist*innen. Die Konkurrenz unter ihnen spitzt sich zu – und wir sollen unseren Kopf für sie hinhalten!
Die Reichen wollen Krieg. Die Jugend eine Zukunft!
Neben Rüstungskonzernen wie Hensoldt, Airbus, Diehl und Lockheed Martin ist auch Elbit Systems einer der Sponsoren. Große Mengen des von Elbit produzierten Kriegsgeräts wird im Krieg gegen Palästina eingesetzt. Der Konzern profitiert vom Genozid in Gaza. Elbit arbeitet auch mit Rheinmetall zusammen. Rheinmetall ist der größte deutsche Rüstungskonzern, der schon im zweiten Weltkrieg riesige Gewinne einfuhr. Ab Sommer 2026 will Rheinmetall im Humboldthain im Wedding Munition herstellen lassen. Dies wird die erste Waffenfabrik in Berlin seit 1945.
Wir sollen also wieder schuften gehen für Elend und Zerstörung, bis uns in ein paar Jahren selbst die Bomben auf den Kopf fliegen. Was wir stattdessen brauchen, ist eine Umstellung der Produktion auf unsere Bedürfnisse. Was wir wollen, ist eine solidarische Gesellschaft!
Der Hauptfeind steht im eigenen Land!
Während unbegrenzte Milliarden für die Militarisierung und Aufrüstung locker gemacht werden, sollen wir den Gürtel enger schnallen. Eine Vielzahl an sozialen Projekten in Berlin musste schließen, andere arbeiten sich krank, weil nur noch halb so viel Personal bezahlt wird. Drei Milliarden wurden bereits gestrichen. Als sei das nicht genug, werden derzeit weitere massive Kürzungen im kommenden Haushalt vorgenommen.
Um das durchzubringen, werden wir rassistisch und klassistisch gegeneinander aufgehetzt. Dabei tragen wir keinerlei Schuld an den kapitalistischen Krisen. Im Gegenteil werden sie auf unseren Rücken ausgetragen.
Statt die Gesundheitsversorgung für alle auszubauen, werden Krankenhäuser auf Krieg umgestellt. Das Projekt, auf dem Flughafengelände in Tegel Wohnraum zu schaffen, wird eingestampft – damit die Bundeswehr Häuserkampf üben kann. Und weil nicht genug mitmachen, wird die Jugend bald zum Wehrdienst verpflichtet.
Dabei haben wir wesentlich mehr gemein, mit den Menschen auf die wir schießen sollen, als mit jenen, die uns in die Schützengräben schicken!
Schließen wir uns zusammen gegen den Klassenkampf von oben! Organisieren wir Streiks in den Schulen, den Häfen oder der Fabrik. Unsere Perspektive ist die internationale Solidarität. Gemeinsam können wir eine lebenswerte Zukunft für alle schaffen!







