Foto-Report: Run4Gaza – Cheerleaders, viele Spenden und eine Provokation bei Benefizlauf in Friedrichshain

Berlin 29.09.2024. Parallel zum Berlin-Marathon fand im Berliner Nordkiez von Friedrichshain ein Run4Gaza-Benefizlauf statt. Zahlreiche Läufer:innen nahmen unter Jubel von Publikum und Cheerleaders am lokalen Pro-Palästina-Marathon teil, bei dem einiges an Spenden gesammelt werden konnte. Und in dem über die linksradikale Szene hinaus bekannten und von Spekulanten bedrohten Projekt Rigaer94 gab es Info- und Merchandise-Tische verschiedener Initiativen der Palästina-Solidarität und ein Kulturprogramm mit Workshops, Konzert, Poetik und Palästina-Vokü.

Für den Run4Gaza-Benefizlauf hatten sich zahlreiche Läufer:innen angemeldet und Sponsor:innen (Einzelpersonen und Initiativen) konnten verschiedene Summen pro Runde auf die einzelnen Läufer:innen setzen. Nach einer Kundgebung vor der Rigaer94 – Startpunkt des Rennens – mit Redebeiträgen einiger Mitorganisator:innen „fiel der Startschuss”. Eine Runde um den Block und durch den nördlich gelegenen Forckenbeckplatz betrug circa 800 Meter. Es gab einen Rekord mit 13 Runden. An verschiedenen Ecken rund um den Block gab es Zuschauer:innen, und die Läufer:innen bekamen bei jeder Umrundung auf der Straße vor der Rigaer94 zahlreichen Applaus, Motivierung und natürlich auch Getränke gereicht. Wegen der anwesenden Provokateure der sog. BILD-Zeitung auf der gegenüber liegenden Seite schirmten solidarische Menschen die Strecke mit ausgebreiteten Kufiyas („Palästina-Tücher”) ab.

Allerdings glich der Run4Gaza gegen Ende eher einem Hindernislauf: die Bullen hatten nach einer Provokation durch den Hassprediger Iman Safati von der Springer-BILD-Zeitung die Straße gesperrt. Der selbsternannte „Journalist” Safati und sein Komplize hatten die Bullen gerufen, weil sie angeblich von Läufer:innen bedroht worden seien. Vor Ort war zu sehen, dass die Bullen die Straße absperrten und zwei Personen, die gerade eine nächste Runde absolvieren wollten, hinterher rannten. Die Läufer:innen brachen daraufhin ab und joggten Richtung Rigaer94. Laut eines auf X verbreiteten Hetz-Videos wurde in der Nähe des Eingangs der R94 nach Schlägereien der Bullen ein Läufer verhaftet und eine Läuferin habe in das Gebäude fliehen können. Die verhaftete Person wurde einige Zeit später nach Aufnahme von Personalien wieder freigelassen. (P.S.: Presse-Beiträge von den anwesenden angeblichen „Journalisten” gab es danach natürlich nicht, sondern lediglich ein paar wenige private Hetzmeldungen und -videos auf X/twitter.)

Obwohl dieser Provokation hier nun ein ganzer Absatz gewidmet ist, muss betont werden, dass der Vorfall insgesamt nicht prägend war. Es überwog die freudige und solidarische Atmosphäre des lokalen Run4Gaza Friedrichshain-Marathon, und nach Ende des Laufs ging in der R94 das Kulturprogramm weiter, während sich die Läufer:innen erholen oder ihre individuellen Rekorde feiern konnten. Zahlreiche Spenden, die nun mutmaßlich vor Ort angekommen sein dürften, konnten eingenommen werden – denn wahrscheinlich hatten einige Sponsor:innen die Solidaritäts-Kondition „ihrer” Läufer:innen unterschätzt…


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