Nachdem es tagsüber bereits Aktionen des zivilen Ungehorsams mit roter Farbe auf das Auswärtige Amt gab, fanden abends in Berlin mehrere Kundgebungen in Solidarität mit der Gaza Freedom Flotilla (Global Sumud Flotilla) statt.
Hunderte Personen versammelten sich rund um die Weltzeituhr auf dem Alexanderplatz. Schon bei dieser angemeldeten Kundgebung zeigte sich, dass sehr viele Menschen keinen Bock mehr haben auf die staatlich verordneten Drangsalierungen gegen den Pro-Palästina-Protest. Trotz angeblicher Auflagen wurde während der Kundgebung immer mal wieder Pyrotechnik eingesetzt – selbst die Ansagen von „eigenen” Kundgebungs-Ordner*innen konnten nichts dagegen machen.
Nachdem es weltweit bereits zu Verkehrs-Blockaden in Solidarität mit der Freedom Flotilla kam, wurde auch in Berlin kurz nach Ende der Kundgebung der lokale Bahnverkehr der Tram am Alexanderplatz für mehrere Stunden per Sitzblockade gestoppt.
Das unkoordinierte gewaltvolle Vorgehen und die brutalen Festnahmen durch die Bullen tat das Übrige dazu, dass sich unkontrollierte Abschnitte auf dem Alexanderplatz eröffneten, welches die Bullen mittels brutalen Festnahmen und hektischem Hin- und Her-Gerenne über den Platz für mehrere Stunden nicht verhindert konnten. Das wahllose Geprügel der Bullen ohne Unterschied – egal ob auf Autonome Widerständler*innen, friedliche Protestierende oder sogar Berlin-Besucher*innen die in die Getümmel hineingeraten – zeigt, dass die Bullen (und ihre Chefs aus der Politik, die die Marschbefehle geben) angesichts der Mehrheitsmeinung der Bevölkerung gegen den Gaza-Genozid nur noch wie Gehetzte planlos um sich rum schlagen können.
Sehr spät als die Bullen dann glaubten endlich den Alexanderplatz „gesäubert” zu haben – der gleichzeitig stattfindende bayrische Schlager-Rummel auf dem Platz war da auch schon eigentlich vorbei – kam es sogar noch zu einer Beinahe-Barrikade mit Bauabsperrungen und ähnlichem auf den Straßen am Rande des Platzes.
Alles in allem zeigte der Abend am Alexanderplatz, dass jetzt die Zeit des gemeinsamen zivilen Ungehorsams gekommmen ist, bei dem alle zusammen halten und „legal illegal scheißegal” klarer Bestandteil ist.